Gemeinde ist neuer Bücherei-Partner
Die öffentliche Bücherei St. Georg in Heiden wird künftig auf neue Art und Weise verwaltet – zum einen personell zum anderen finanziell. Die Pfarrgemeinde hat einen neuen Partner in der Kommune Heiden gefunden. Am Mittwoch haben Vertreter der Pfarrgemeinde und Bürgermeister Hans-Jürgen Benson den Vertrag unterschrieben, durch den die Gemeinde in die Verwaltung der Bücherei einsteigt. Eine neue Bücherei-Leiterin wird es in Person von Anne von Stegen auch geben.
Der Vertrag zwischen Gemeinde und Pfarrgemeinde gilt ab dem Jahr 2020. Die Kosten, die entstehen, wollen sich beide Parteien künftig teilen.
Der Großteil des Bücherei-Teams – immerhin rund 40 Personen – hilft ehrenamtlich. „In der Leitung stand aber ein Wechsel an. Da haben wir mit dem Bücherei-Team überlegt, wie wir die gute Qualität der Bücherei fortführen können“, sagte Thomas Vestrick, Mitglied es Liegenschaftsausschusses im Kirchenvorstand. „Recht schnell wurde klar, dass das nur mit einer Stunden-Aufstockung machbar ist.“ Schnell sei dann über das Thema Geld gesprochen worden. „Wir haben dann das Gespräch mit Hans-Jürgen Benson gesucht“, schilderte Vestrick.
Die Gemeinde hat die Bücherei bisher jährlich mit einem festen Betrag von 4000 Euro unterstützt. Bücher konnten so angeschafft werden. „Hier und da haben wir auch mal einen Sonderzuschuss zum Beispiel für Elektronik gegeben“. erklärte der Bürgermeister. „Wir haben dann in der Politik diskutiert und sind zu dem Ergebnis gekommen, die Bücherei zu unterstützen.“ Die Entscheidung der Politik sieht vor, dass die Kosten geteilt werden. Sie sieht auch vor, dass in den nächsten Wochen ein Beirat gegründet wird, der sich zum Beispiel um die Haushaltsgestaltung, die Öffentlichkeitsarbeit oder die Öffnungszeiten der Bücherei kümmert. Zu diesem Beirat gehören drei Vertreter der politischen Gemeinde, drei der Kirchengemeinde sowie als siebte Person Anne van Stegen als neue Leiterin. Politik und Kirche werden ihre Vertreter noch bestimmen. So könne man gleichrangig Einfluss nehmen auf die Gestaltung der Bücherei, erklärte Hans-Jürgen Benson. Welche Kosten auf die Kommune künftig genau zukommen werden, konnte der Bürgermeister nicht beziffern. „Der Haushalt der Bücherei wird erst noch geplant“, sagte Benson.
Pfarrer Benedikt Ende ist froh, in der Gemeindeverwaltung einen Partner gefunden zu haben. „So sind wir für die Zukunft gut aufgestellt. Das Angebot der Bücherei war vorher schon ein sehr gutes“, sagte Ende. Und durch die Partnerschaft bleibe die Bücherei weiter ein Ort der Begegnung, sagte Christiane Gesing, ebenfalls Mitglied des Liegenschaftsausschuss im Kirchenvorstand.
Quelle: Text und Bild von Lars Johann-Krone, Borkener Zeitung, Erschienen am 30.5.2019.